Faschingsdienstag in Dietfurt a.d.Altmühl
Dieses Ereignis am Faschingsdienstag ist von einer eigenen Tradition geprägt. Zu erwähnen ist der Friseurmeister Xaver Tischler, der vierzig (!) Jahre lang - bis 1961 - auf lustige und originelle Weise den Fasching in Dietfurt beschloss.
Schon in den frühen Abendstunden ging er, als "Leichbitterin" verkleidet, von Wirtshaus zu Wirtshaus, und lud alle Narren ein, am Begräbnis des Faschings teilzunehmen.
Kurz vor Mitternacht erschien Tischler nochmals - diesmal verkleidet als Nachtwächter - um den Fasching 'auszublasen', und nahm anschließend die 'Beerdigung' selbst vor. Ab 1962 luden Willi Huber und der später hinzugekommene Anton Bachhuber zum Begräbnis ein.
Heute noch zieht ein "Klageweib" durch die Straßen. Ab 19 Uhr kann man den Trauerzug, dargestellt durch die Mitglieder des Begräbnisvereins, mit weißgekleideten oder anzugtragenden Gestalten beobachten.
Der 'Fasching' wird in seinem Holzsarg von Wirtshaus zu Wirtshaus gefahren, wo noch einmal einige "seiner" Schandtaten verkündet werden.
Gegen 23.30 Uhr treffen sich die Narren auf der "Scheippl-Bruck", um dem Fasching sein letztes Geleit zu geben.
Begleitet von Ansprachen wird eine lebensgroße Faschings-Puppe am Chinesenbrunnen in Brand gesetzt.
Unter Gesang und Wehklagen wird der Fasching um 24.00 Uhr beerdigt und die Chinesenhymne zum letzten Mal gesungen. Danach findet der Abend seinen Ausklang beim Fischessen (Heringe) in den Gasthäusern der Innenstadt.