Bis heute ist die Berchinger Stadtmauer mit dreizehn Türmen und vier Toren erhalten geblieben. Bischof Wilhelm von Reichenau ließ die Befestigungsanlagen im 15. Jahrhundert erneuern und ausbauen. Im 19. Jahrhundert hatte der städtische Türmer im Mittleren Tor seinen Wohn- und Arbeitsplatz. Zu seinen Aufgaben gehörte es, im Falle einer Feuersgefahr Alarm zu blasen, an Neujahr, Ostern, Pfingsten und Weihnachten den Segen vom Turm zu blasen sowie im Juni, Juli und August den Bauern auf dem Feld durch ein Musikstück die Mittagsstunde anzuzeigen. Außerdem war er verantwortlich für den Kirchenchor und die musikalische Umrahmung von Kirchenfesten.
Als Ausstellungsraum öffnet das Tor heute an den Sonn- und Feiertagen seine Türen. Dann haben Besucher auch die Gelegenheit sich anzusehen, wie der Türmer früher lebte, und den Ausblick auf den Pettenkoferplatz zu genießen.