Dabei ist die genaue Lage der Mauer selbst nicht eindeutig festzulegen. Es scheint so, dass sie am oberen Rand der Böschung im Bereich einer leichten Anschwellung zu suchen ist. Möglicherweise entstand die Böschung durch die Materialentnahme zum Bau der Limesmauer. Im weiteren Verlauf wird der Limes am Waldrand vor Wachtposten 14/70 zu einem kleinen Wallrelikt mit einem sehr scharfen Profil von circa 0,40 Meter Höhe und einer Breite von circa 2 bis 3 Metern.
In den folgenden Feldern verschwinden die Anzeichen völlig und erscheinen erst wieder im Wald des Pimertales, einem Seitental des Anlautertales. Westlich des Pimertals wird der Limesverlauf an einer Geländekante mit einer Höhe von 0,80 bis 1 Meter wieder kenntlich und bildet schließlich einen leichten Wall bis zum steilen Abbruch ins Pimertal. Dieser tiefe Geländeeinschnitt dürfte von den benachbarten Türmen aus nicht einsehbar gewesen sein.
Am Osthang des Pimertales ist der Limes wieder ein deutlicher Wall mit einer Breite von circa 4 bis 5 Metern und einer Höhe von circa 40 bis 60 Zentimetern. In diesem Abschnitt befinden sich im Vorgelände des Limes mehrere Wallreste und die so genannte Mallburg, über deren Entstehung wenig bekannt ist. Außerhalb des Waldes, im Bereich des vermuteten Wp. 14/71, ist vom Limes auf 300 Meter Länge ein mit dichter Hecke bestandener Wall zu sehen, bevor ein Wirtschaftsweg der Limesflucht folgt.
Die Geländetopografie ist so einheitlich, dass keine weiteren Befunde wie Palisadengraben oder Reste des Steinwalls am Straßenrand oder in den benachbarten Feldern auszumachen sind. Am vermuteten Standort des Wp. 14/71 hat sich im Wiesengelände eine Doline direkt innerhalb der Limeslinie erhalten. Die Mauer scheint sogar im Dolinenrand errichtet zu sein.
