Westlich von Kaldorf/Petersbuch gibt es eine der wenigen Stellen, an der die Limesmauer einen so deutlichen Richtungswechsel vollzieht, dass er sogar äußerlich in der Rundung der Limeshecke sichtbar wird. F. Winkelmann konnte dort durch seine Untersuchungen einen Knick der Limesmauer mit einem Wachtturm nachweisen. Allerdings sind vor Ort in der Limeshecke und im angrenzenden landwirtschaftlichen Gelände keine Spuren von Mauer oder Turm mehr zu sehen.
Was die Richtungsänderungen in der Limesflucht angeht, sind diese viel häufiger vorhanden als bekannt. Diese sind jedoch so klein, dass sie üblicherweise im Gelände, insbesondere im Wald nicht auffallen. So stellt sich der „schnurgerade“ Limesverlauf als eine Addition von zahlreichen und unterschiedlich langen Abschnitten heraus, die immer wieder leicht zueinander geknickt sind. Damit kann der Limesverlauf an die großräumige Topografie angepasst werden. Die Ecke bei Kaldorf befindet sich im weithin sehr flachen Gelände und die Notwendigkeit für einen Limesknick erstaunt daher umso mehr. Nachdem auch die Untersuchungsergebnisse keinen Hinweis auf eine ursprünglich andere Limesrichtung erbrachten, liegt der Grund offensichtlich im vorgelagerten Anlautertal.
Seit Oberhochstatt folgt der Limes diesem Tal im Abstand von circa 3,5 Kilometer das vor der Limesecke bei Kaldorf nach Osten hin umbiegt. Limes und Anlauter ziehen dann gemeinsam in einem Abstand von circa 1 Kilometer noch weiter in östliche Richtung bis Pfahldorf. Dieses tiefe Tal ließ sich somit als zusätzliches, natürliches Hindernis vor dem Limes nutzen.