Der Verein „Forschungsgruppe Karst und Grundwasser (FKG)“ wurde gegründet, um auch im Bereich der Frankenalb aus der Höhlenforschung einen direkten praktischen Nutzen zu ziehen. Durch die Verknüpfung von hydrogeologischen Untersuchungsmethoden wie Farbversuchen, Abflussmessungen und wasserchemischen Untersuchungen mit der Höhlenforschung werden vertiefte Informationen über den Karstgrundwasserleiter gewonnen werden. Je besser die Verhältnisse im Untergrund bekannt sind, desto nachhaltiger und grundwasserschonender kann z.B. die Niederschlagsentwässerung der Ortschaften auf der Hochfläche erfolgen. Auch können Trinkwasserschutzgebiete und die damit verbundenen Nutzungseinschränkungen exakt zugeschnitten werden, wenn die sehr komplexen hydrogeologischen Verhältnisse im Untergrund bekannt sind.
Durch die berufliche Tätigkeit der Vereinsmitglieder im Sachverständigenbüro für Grundwasser Anders & Raum und in der Kläranlage Beilngries steht ein umfangreiches Forschungsmaterial zur Verfügung, das durch die ehrenamtliche Vereinstätigkeit weiterbearbeitet wird. Es erfolgt eine intensive Zusammenarbeit mit der Wasserwirtschaftsverwaltung, den Wasserversorgern und Abwasserentsorgern sowie den örtlichen Höhlenvereinen. Hier sind insbesondere der Zweckverband zur Wasserversorgung Jachenhausener Gruppe, der Betriebsleiter der Kläranlage Beilngries Herr Porkert (Gewässerschutzbeauftragter der Stadt Beilngries) und die Karstgruppe Mühlbach zu nennen. Der Verein ist u.a. Mitglied im Bayerischen Landesverband für Höhlen- und Karstforschung e.V. (Bayer. LHK).
Neben der Verknüpfung der Ergebnisse von Farbversuchen mit der Höhlenforschung ist die Untersuchung der Wechselwirkung zwischen den über Dolinen schnell in den Grundwasserbereich vordringenden Niederschlagswässern und dem auch zur Trinkwasserversorgung genutzten Karstgrundwasser ein weiterer Schwerpunkt der Vereinsarbeit. In diesem Rahmen werden u.a. die Effizienz von Sand-/Bodenfiltern von zentralen Niederschlagswasserbeseitigungsanlagen und die wasserchemischen Veränderungen (Reinigungswirkung) bei der Passage durch die Höhlenbereiche unter der Doline bis zum Grundwasser untersucht.
Insbesondere zum Thema „schnelle Verlagerungen von (Schad-)Stoffen über Dolinen in den Grundwasserleiter und damit in Wassergewinnungsanlagen und Quellen wurde beim Aktionstag „Wasser-Quell des Lebens“ in Altmannstein am 05.05.2024 ein Kurzfilm vorgeführt und mit Hilfe einer Präsentation durch Fotos und Schaubilder näher erläutert. Die Reinigung der in Dolinen eingeleiteten Wässer durch Sand-/Bodenfilter oder vergleichbare Maßnahmen sowie das Sauberhalten von Dolinen sind hier von maßgeblicher Bedeutung. Ziel ist eine Sensibilisierung für den Umwelt- und speziell Grundwasserschutz ohne den üblichen erhobenen Zeigefinger, sondern durch Aufklärung und Visualisierung der Vorgänge im Untergrund.