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Im Herzen des Naturpark Altmühltal.

Wohnmodelle der Zukunft

Online-Veranstaltung für alle Interessierten - fachlich wie privat - am 8.12.2021

Zur Ausgangssituation: Die Region steht einer erheblichen Steigerung des Altenquotienten und somit einer zunehmenden Überalterung gegenüber. Darüber hinaus steigt mit dem Alter die Zahl der alleinstehenden Menschen während sich das Potenzial helfender Angehöriger auch im ländlichen Raum sukzessive verringert. Eine essentielle Frage die sich in diesem Zusammenhang für ältere Menschen zunehmend stellen wird, ist die des bedarfsgerechten Wohnens. So unterschiedlich die Bedürfnisse und Anforderungen an das Wohnen sind, so unterschiedlich wird die Nachfrage ganz verschiedener Wohnungstypen und Wohnformen sein. Dabei möchten die meisten Seniorinnen und Senioren möglichst lange in ihren Wohnungen bleiben, möglichst in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, möglichst lange selbstständig leben, während sie möglichst lange „jung“ bleiben möchten. Mittlerweile gibt es neben dem Wohnen in der „normalen“ Häuslichkeit mit baulichen Anpassungen unterschiedliche innovative Wohnformen, die ältere Menschen am Leben partizipieren lassen. So ist es ein weiteres Projektziel, einen Anstoß dazu zu geben, das Wohnen als eine Grunddaseinsfunktion im Lichte der sich ändernden Bevölkerungsstrukturen zukunftsfähig und gemäß den Ansprüchen der älteren Bevölkerung zu gestalten.

Digitaler Themenabend beleuchtet das Thema aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln:

Gemeinschaftsorientiertes Wohnen: Vortrag Frau Dr. Katharina Winter

Frau Dr. Katharina Winter von stattbau münchen GmbH stellte das Thema "Gemeinschaftsorientiertes Wohnen" mit Wohnbauprojekten dar. Dabei wurden Beweggründe für gemeinschaftliches Wohnen genannt, die den Nutzen dieser Wohnform begründen: aktive Selbsthilfe, Inklusion, Integration und schlicht die Stärkung der Nachbarschaft, dazu auch ökonomische Gründe wie Bezahlbarkeit des Wohnraums, Energie-, Ressourcen- und Flächensparen. Gemeinschaftliche Wohnformen ermöglichen also eine nachhaltige Lebensweise. Nebeneffekte wie die Belebung von Ortskernen z.B. können die gesamte Kommune stärken. Auch die möglichen Rechtsformen wurden genannt - genauer behandelt die Genossenschaft, das Mietwohnprojekt und die Baugemeinschaft in Form einer GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts).

altersgerecht und barrierefrei: Vortrag Frau Stefanie Schleich

In ihrem Vortrag "altersgerecht und barrierefrei - Wohnen in bayerischen Kommunen" stellte Frau Stefanie Schleich von der Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer in erster Linie den für barrierefreies Bauen zugrundeliegenden Artikel 48 der Bayerischen Bauordnung (BayBO) vor. Als konkretisierende Regel gilt DIN 18040, und zwar als technische Regel (frei privatrechtlich vereinbar), als Grundlage für KfW-Förderung (offenere Anforderungen - kein Neubau), als Grundlage für öffentliche Wohnbauförderung ("vollumfänglich") sowie als Grundlage für bauliche Barrierefreiheit in Pflegeheimen et.

Bei den Abmessungen in der Wohnung werden zwei verschiedene Standards unterschieden:

- "Basis-Standard": seine Anforderungen führen zu barrierefreier Nutzung, also Komfort ohne Barrieren auch im normalen Mietwohnungsstandard

- "R-Standard": Wohnungen mit diesem Standard sind barrierefrei und uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar; die Anforderungen sind etwas geräumiger als im Basis-Standard, verlangen etwa im Flur 120 cm Breite, für den Nutzungsbereich vor Möbeln und an der Einstiegseite des Bettes 150 cm sowie für die Rangierflächen je Raum jeweils 150 x 150 cm.

TABEA-Musterwohnung: Online-Führung mit Frau Cramen Fuhrmann

Abschließend führte Frau Carmen Fuhrmann online durch die TABEA-Musterwohnung in Roth. Die dabei vermittelten Eindrücke von Vorrichtungen und Helferlein war durchaus beachtlich. Auch Frau Fuhrmann steht bei konkreten Anfragen zum Thema gerne zur Verfügung beziehungsweise bietet weitere Online-Führungen an.

TABEA steht für
Technik
Alltag
Barrierefreiheit
Erleben für
Alle

Auf Grundlage der erlangten Erkenntnisse ist ein Arbeitskreis mit den kommunalen Vertretern und weiteren einschlägigen Akteuren s.o. in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Architektenkammer geplant, um Handlungsansätze und -lösungen auszuarbeiten.