13. Dezember 2024
Zwei Jahre läuft nun schon das Projekt Das Historische Gedächtnis des Landkreis Eichstätt und der Altmühl-Jura Region. Initiiert durch Kreisheimatpfleger Dr. Karl Heinz Rieder und andere Ortsheimatpfleger, die bereits viele Jahre den Bedarf herausstellten, wurde das Projekt schließlich 2022 geboren. Das Projekt - aus dem Wunsch heraus entstanden einen Überblick über das reiche Erbe unserer Region zu gewinnen - wird auch in Zukunft eine Daueraufgabe bleiben, schon allein durch das hohe Fundaufkommen unserer Region. „Nur worüber wir Kenntnis besitzen, kann schließlich bearbeitet, erschlossen und erforscht werden und damit auch in Zukunft dazu beitragen, unsere Vergangenheit besser zu begreifen.“ Landrat Alexander Anetsberger bedankte sich besonders bei den lokalen Aktionsgruppen Altmühl-Donau (federführend) und Altmühl-Jura, die die Bedeutung des Projekts erkannt und hier Fördermittel für die Verwirklichung freigegeben haben.
Anetsberger betonte, der Landkreis Eichstätt fühle sich als erster Landkreis sehr geehrt, die Strukturen für den weiteren Umgang mit archäologischen Fundgut in Bayern zu entwickeln und zu etablieren. Aber es bedeutet natürlich auch, einen langen Atem haben zu müssen. Die einzelnen Schritte hatte man sich am Anfang vielleicht ein wenig einfacher und schneller vorgestellt, als es tatsächlich im Rückblick dann möglich war. Die Erprobung in der Praxis wird ebenfalls noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Das Fundament, die Strukturen, die sich jetzt herausbilden, sollen auf Dauer einen leichteren Umgang – ein „Miteinander“ mit unserem archäologischen Erbe ermöglichen.
Trotzdem ist viel geschafft oder zumindest auf den Weg gebracht worden: Die Fertigstellung der Datenbank ist für die Mitte des nächsten Jahres vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege geplant. Im Keller der Grundschule Adelschlag ist ein professionelles archäologisches Depot eingerichtet, das bereits bekannte als auch zukünftige Funde aufnehmen kann, wodurch die Voraussetzungen des neuen Denkmalschutzgesetzes bei Eigentumsübertragungen vom Freistaat auf die Gemeinden für fachgerechte Lagerung und Betreuung erfüllt werden können.
Das Historische Gedächtnis ist als ein Projekt zum Mitmachen gedacht. Die Mitarbeit Ehrenamtlicher ist ausdrücklich gewünscht und soll in der Zukunft besonders gefördert werden. Um die breite Öffentlichkeit ebenfalls am historischen Erbe Teil haben zu lassen und aufzuzeigen was die Vergangenheit der Region alles zu bieten hat, sind innerhalb der zwei Jahre Projektzeit nun auch bereits zwei Broschüren entstanden und eine kleine Wanderausstellung, die bis zum 31. Januar im Foyer des Dienstleistungszentrums Lenting zu sehen sein wird und dann an weiteren Stationen im Landkreis und den beteiligten Gemeinden ausgestellt wird.
Die Ausstellung ist vor allem an Zielgruppen gerichtet, die bislang wenig oder keine Berührung mit diesen Themen hatten. Sie bietet einen einfachen Zugang zur Archäologie und ist bewusst nicht hochwissenschaftlich, sondern überblicksartig verfasst. Die Ausstellung soll anregen, interessieren und ein Bewusstsein für die reiche Vergangenheit der Region wecken.
Außerdem wurde noch der zweite Jahrgang der neuen Zeitschrift von Simon Sulk, dem zuständigen Projektmitarbeiter und Archäologen präsentiert. Sie stellt sozusagen einen Tätigkeitsbericht des Projektes dar und bietet einen aktuellen Projektstand. Diese jährliche Broschüre soll in Zukunft fortgeführt werden, um die Information an die Bevölkerung stetig am Laufen zu halten.
Trotz eines gewissen Abschlusscharakters dieser Veranstaltung aufgrund des offiziellen Endes der Projektphase soll es weitergehen mit dem Historischen Gedächtnis. Dank der Zweckvereinbarung, die alle 30 Gemeinden mit dem Landkreis geschlossen haben, ist die Projektstelle für die nächsten Jahre auf jeden Fall gesichert und um dennoch einen gewissen Ausblick geben zu können, verriet Landrat Anetsberger, dass bereits Pläne für eine inhaltliche und räumliche Erweiterung des Projekts vorhanden sind.